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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 69

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. 69 dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßen- zug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß fand in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Msten- gebiete Afrikas; 2. der Straßenzug von Rom über Ancona, Aquileja nach Jstrien, Jllyrien, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien; 3. die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyrenäen- Halbinsel und endlich 4. die Via Emilia (heute noch Landschaftsname) von Ancona nach Piacenza am Po und daran anschließend die Wege über Mailand und die Alpen- Pässe nach Gallien, Britannien und Germanien. Alpenstraßen führten bereits über den Großen St. Bernhard, den Splü- gen, den Brenner und andere Pässe. Überall gaben Meilensteine die Entfernung von der großen Meilensäule, dem milliarram aureum, auf dem forum Romanum an. Auf 140 000 km berechnet man die Ausbreitung des Straßennetzes im römischen Weltreich der spätem Kaiserzeit. Das Mittelalter. Der Seeverkehr des Mittelalters ist zwar wie im Alter- tum vorherrschend Küstenschiffahrt; er unterscheidet sich aber von dem des Alter- tums insofern, als nun neben dem Mittelmeer noch Nord- und Ostsee Be- deutuug erhielten. Die Herrschaft über das Mittelmeer lag zunächst in den Händen der Araber, die bis nach Nordafrika und Südeuropa vorgedrungen waren. In der zweiten Hälfte des Mittelalters aber ging sie, hauptsächlich infolge der durch die Kreuzzüge her- vorgerufenen Beziehungen zum Orient, an die italienischen Freistaaten über. Besonders Venedig und Genua vermittelten den Warentransport aus dem Orient, vor allem von Konstantinopel aus, dem Sammelplatz aller asiatischen Er- zeugnisse über die Alpen nach Mitteleuropa. Darauf beruhte ihre Blüte, wie die der süddeutschen Städte Augsburg, Ulm, Regensburg, Nürnberg usw. Venedig besaß am Ende des 14. Jahrhunderts eine Flotte von 3000 Schiffen. Im Norden Europas erscheinen vom 8. bis 11. Jahrhundert die Normannen oder Wikinger als die herrschenden „Seekönige". Sie dehnten ihre Fahrten über Skandinaviens Küsten aus, sie steuerten n. bis Archangel und ö. bis nach Preußen und Estland; im S. befuhren sie den w. Teil des Mittelmeers. Normannen waren es auch, welche nach Island kamen (867) und es besiedelten, die unter Erich dem Roten (983) Grönland entdeckten und um das 1.1000, also ein halbes Jahrtausend vor Kolumbus, Amerika fanden, und das alles ohne Kompaß und Karten und mit sehr einfachen, wenig tüchtigen Fahrzeugen. So hoch indes ihre Leistungen auch angeschlagen werden mögen, so blieben sie doch für sie selbst, wie für die Ent- Wicklung des Wasserverkehrs völlig wirkungslos. Dagegen errang sich Deutschland in den Gewässern der Nord- und Ostsee durch die im Jahre 1241 aus dem

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 5

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Römer und Germanen zur Zeit des Augustus und Tiberius. 5 junge Cheruskerfürst Arminius trat. Auch er hatte in römischen Dienstenarminius. gestanden, war durch Verleihung der Ritterwürde ausgezeichnet worden und hatte die römische Kriegskunst kennen gelernt. Er war ebenso kühn wie verschlagen, von glühender Liebe zur Freiheit und zur Heimat erfüllt, dazu ein Mann, der anzuordnen und zu herrschen verstand. Er wußte Varus so in Sicherheit zu wiegen, daß er die Warnungen des Segestes, eines anderen Cheruskerhäuptlings, in den Wind schlug; dieser war mit Arminius verfeindet, weil er seine Tochter Thusnelda wider seinen Willen entführt und zu feiner Gattin gemacht hatte. Im Herbst des Jahres 9 n. Chr. verließ Varus mit seinen drei Legionen sein Sommerlager, das sich wohl an der Weser in der Gegend von Minden befand, um einen germanischen Stamm, der sich im Einvernehmen mit Arminius erhoben hatte, zur Unterwerfung zu zwingen. Da ward er bei regnerischem und stürmischem Wetter in mooriger Gebirgsgegend des Teutoburger Waldes von den Germanen mit furchtbarer Gewalt Die überfallen und sein Heer in mehrtägigem Kampfe vernichtet. Er selbst gab tm la-eutl sich verzweifelt den Tod; nur wenige Römer entkamen, viele Gefangene Öe. wurden den germanischen Göttern geopfert, die Legionsadler fielen in dfe9 Hand der Feinde. Bis zum Rheine wurde Germanien befreit; Augustus, der im Schmerze beim Empfang der Trauerkunde ausgerufen haben soll: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!", fürchtete schon, die Sieger würden den Strom überschreiten. Er sandte wiederum Tiberius nach dem Kriegsschauplätze, der sich aber begnügte, die Rheingrenze zu sichern. Als nach Augustus'tode Tiberius den römischen Kaiserthron bestieg, 14 n.chr. faßte Germanikus, des Drufus Sohn, der damals den Oberbefehl am Rhein führte, den Plan, Rache an den Germanen zu nehmen und von neuem in ihr Land einzudringen. Er befehligte acht Legionen, mit den zugehörigen Hilfsvölkern ein Heer von 80000 Mann. Den Segestes, 2woe der Thusnelda wieder in seine Gewalt gebracht hatte und nuu von Armi- mantfus. nius in seiner Burg belagert wurde, entsetzte er und führte des Arminius Gattin als Gefangene mit sich fort. Im nächsten Jahre erschien Germanikus an der Weser und siegte dort zweimal über Arminius, ohne doch dauernde Eroberungen machen zu können. Da rief ihn Tiberius ab. Germanikus feierte in Rom einen glänzenden Triumph, bei dem auch Thusnelda in Fesseln einherschritt, aber Germanien blieb frei vom Römerjoch. Leider riß bei den Germanen bald Zwietracht ein. Marbod und Arminius, die beiden mächtigsten Männer in Germanien, traten sich im Kampfe entgegen; Arminius war im Vorteil, doch war die Schlacht nicht entscheidend. Wenige Jahre später aber ward Marbod durch einen Auf-

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 34

1911 - Erfurt : Keyser
— 34 — kamen ihren Feinden zuvor. Sie gingen sofort zum Angriff auf die Königsburg über. In ihrer Sicherheit halten die Thüringer unterlassen, Wachen auszustellen. Ohne irgend einen Widerstand gelang es darum den Sachsen, die Burg in der Nacht zum 1. Oktober 531 zu nehmen. Die im tiefen Schlafe liegenden Thüringer wurden entweder niedergemetzelt oder gefangen genommen. König Jrminsrid mit seiner Familie und einem kleinen Gesolge entkam dem Blutbad. An den nächstfolgenden drei Tagen feierten die Sachsen ein großes Siegesfest. Aufteilung Thüringens: Der Kampf war durch das Ein- greifen Der Sachsen beendet, und Theodorich mußte nun gute Miene zum bösen Spiel machen und ihnen Nordthüringen zu freiem Eigentum als Siegesbeute abtreten. Er selbst behielt alles Land südlich der Unstrut, der Helme, des Sachsgrabens bei Wallhausen und des Harzes. Die unterjochten Thüringer mußten von nun an einen jährlichen Schweinezins, man sagt 500, an die königliche Kammer zu Metz entrichten. Untergang des Thüringer Königshauses: Wohl war Jr-minsrid mit den Seinen entkommen, aber Theodebert, Theodorichs Sohn, lockte ihn ins Frankenland, und hier soll er durch einen Sturz von der Stadtmauer, an dem jener wohl nicht ganz unschuldig war, getötet worden sein. Amalaberga dagegen war mit ihren Kindern nach Italien zu ihrem Bruder geflohen. Ihr Sohn Amalafrid kam später nach Konstantinopel und wurde Feldhauptmann im Heere des oströmischen Kaisers Jnstinian, der ihn sehr hoch schätzte. Berthar, der dritte Sohn König Bisinos, hat zu seinem Bruder Jrminsrid sicher in einem freundschaftlichen Verhältnis gestanden. Zwar berichtet die Sage, daß dieser ihn aus dem Wege geräumt habe. Doch ist diese Angabe eben sagenhaft; denn Radegunde, die Tochter König Berthars, könnte doch nicht in einem Gedichte, das der römische Dichter Fortnnatns in ihrem Aufträge niederschrieb, den Untergang des Hauses ihres Oheims mit folgenden Worten beweinen: „Nimmer vermag ich in fremdem Gebiet nach Gebühr zu beweinen Unser Geschick; der Schmerz löste zu Tränen mich auf. Jeglichen hab' ich beweint, ich allein; denn es wurde des Ganzen Unaussprechliches Leid einzig mir Aermsten zuteil. Günstiger fiel den Männern das Los, sie sanken im Kampfe; Ich, die einzige, blieb, sie zu beklagen, zurück." Berthar ist gefallen im Streit, möglicherweise sogar in der Schlacht an der Oker, fechtend an der Seite seines Bruders. In dieser Schlacht wurde Radegunde von den Franken gefangen genommen und samt ihrem Bruder dem König Chlotar als Beute zugesprochen. Dieser ließ sie in sein Reich führen und nahm sie später zur Gemahlin. Sie starb 587 zu Poitiers in Frankreich.

4. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 35

1911 - Erfurt : Keyser
— 35 — „Und so starben mir Aermsten dahin die lieben Verwandten, Und mein Königsstamm nahet dem Ende sich mm." Nie wieder hat es ein Königreich Thüringen gegeben. Der Name Thüringen ist zwar geblieben, aber er gilt heute nur noch für ein wesentlich kleineres Gebiet. (Nach G. Größler.) 10. Radegunde, Prinzessin von Thüringen, Königin von Frankreich. Jugend: Radegunde, König Berthars Tochter und Enkelin Bisinos, kam schon früh an den Hos ihres Oheims Jrminfrid. Da die Mutter gestorben war, hielt es der Vater wohl für geraten, seiner hochgebildeten Schwägerin Amalaberga die Tochter zur Erziehung zu übergeben. Auch den Vater verlor Radegunde bald. Wir wissen zwar nicht, in welchem Kampfe er getötet wurde, doch ist er schon vor Jrminfrid gefallen. In einem zweiten Liede „An Artachis"1) läßt Radegunde Fortnnatns für sich sprechen: „Erst ist der Vater gefallen, ihm folgte der Onkel im Tode, Beider Geliebten Verlust traurige Wunden mir schlug." Auf Burg Scidingi verlebte Radegunde sonnige Tage der Kindheit in Gemeinschaft mit ihrem Vetter und Jugendgespielen Amalasrid. J'n dem Briefe „An Amalasrid"2) gedenkt sie der glücklichen Jugend: „O, so gedenke doch nur, was in Frühlingstagen der Jugend, Lieber Amalasrid, ich, Radegunde, dir war. Wie du mich damals geliebt, ein hold ausblühender Knabe, Du, den des Himmels Huld gütig zum Vetter mir gab. Damals ersetztest du mir den gemordeten Vater, die Mutier, Schwester und Bruder, du warst alles, du Einziger, mir! Wenn du mich nahmst in den liebendenarm, wenn küssend ich an dir Hing, ergötzte das Kind höchlich ein freundliches Wort. Eine Stunde getrennt von dir, zum unendlichen Zeitraum Ward sie mir." — In fränkischer Gefangenschaft: In dem Kriege Jrminsrids mit den Franken wurde sie von den Feinden gefangen genommen und mit ihrem Bruder eine Beute des Königs Chlotar. Sie war damals gegen 10 Jahre alt. Chlotar ließ sie in sein Reich bringen und auf einem feiner Meierhöfe von den besten Lehrern unterrichten. Damals schon las Radegunde am liebsten die Bibel und die Lebensbeschreibungen der Heiligen. Sie sollten ihr das Vorbild ihres eigenen Lebens werden; auch suchte sie durch allerlei Selbstpeinigungen Gott wohlgefällig zu fein. j) Sohn einer Tochter Amalabergas. 2) Nach einer Uebersetzung von Dr. Aug. Wilhelm. 3*

5. Für Präparandenanstalten - S. 155

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 155 Aufgabe. Weise nach, wie sich in der Po-Ebene die Alpenbahnen ver- einigen. § 233. Landschaften und Siedlungen. Den W der Po-Ebene bildet Piemont (= Fuß des Gebirges). Hier treffen die von Frankreich kommen- den Alpenstraßen (Mont Cenis-Bahn) in der Handels- und Industriestadt Turin (335) zusammen. — Das Gebiet zwischen Seen und Po ist die Lombardei, der dichtest bevölkerte Teil der Ebene. In Mailand (500), der größten Stadt Oberitaliens, münden die Simplon- und die St. Gott- hardbahn. Auch liegt die Stadt im Zentrnm wichtiger Kanalverbindungen. Sein berühmter Dom prangt in weißem Marmor. Mailand ist der Mittel- Punkt der Seideuindnstrie. Im 0 ist Mantna eine der Hauptfestungen 88. Venedig aus der Vogelschau. Italiens. — Vom Gardasee bis zur Adria erstreckt sich Venetien. Wo die Etsch (Brennerbahn) aus dem Gebirge tritt, liegt die starke Festung Verona. Venedig (150), die auf Inseln und Pfählen in den Lagunen (— Stränd- en) der Adria erbaute, vou vielen Kanälen (statt der Straßen) durch- zogeue Stadt, war einst die mächtigste Handels- und Seemacht des Mittel- meeres. Dem Verkehr dienen Boote (Gondeln) und zahlreiche Brücken, darunter die berühmte Rialtobrücke. Die Häuser stehen aus Pfahlrosten, deren Eichenstämme durch den weichen Boden bis auf den Tonmergel des Untergrundes hindurchgetrieben wurden. Am Nordfuße des Apennin zieht eine Eisenbahn entlang: an ihr liegen die wichtigsten Orte, darunter die

6. Für Präparandenanstalten - S. 156

1912 - Breslau : Hirt
156 C. Länderkunde. Festung Bologna lbolönja^ (15oi mit einer altberühmten Universität. Bei diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt führt die Bahn über den Apennin. Ehemals am Meere, jetzt infolge einer Küstenhebung 10 km landeinwärts liegt Ravenna. § 234. c) Das Apenmnland. Der Apennin durchzieht die Halbinfel und fetzt sich jenseits der Straße von Messina auf der Nordseite von Sizilien fort. Der mittlere Teil drängt sich hart an das Adriatische Meer. Hier, in der wilden Doppelkette der Abrnzzen, erreicht der Gran Sasso d'jtalia (= Großer Fels Italiens) mit 2900 m beinahe die Höhe der Zugspitze. 89. Landschaft aus dem Apennin bei Perugia. Die mit knorrigen Ölbäumen, kegelartigen Zypressen und schirmartigen Pinien gezierte Landschaft wird im Hintergrund abgeschlossen durch die kahlen grauen Bergketten des Apennin, deren ehemalige erdige Boden- decke infolge der Entwaldung durch Sturzregen zu Tal gespült ist. Die Menschen haben ihre Siedlungen seit ältester Zeit gern aus dem Gipfel der Berge und Hügel angelegt. Der Apeumu besteht vorwiegend aus Kalkgestein und ist arm an Eisen- erzen und Steinkohlen. Die Berghäuge werden von den Regengüssen stark abgespült, und so sind die oberen Lagen der Gebirge kahl und felsig, ohue die duftigen Almen und deu Nadelholzgürtel der Alpen. Die Ostseite der Halbinsel verläuft bis auf den Vorfpruug des Monte Gärgano einförmig, nur im W finden sich Buchten, Küstenebenen, größere Flüsse, Seen und große Städte. Im S der Westküste, auf Sizilien und den ihm nördlich vorgelagerten Liparischen Inseln erfolgen noch immer verheerende Ausbrüche durch den Vesuv (1300 m), Ätna (3300m) und Strömboli. Aufgabe. Wiederhole unter Benutzung des Bildes den beigegebenen Text und suche Perugia auf der Karte!

7. Für Präparandenanstalten - S. 158

1912 - Breslau : Hirt
158 C. Länderkunde. § 237. Die Bewohner Italiens sind Romanen und bekennen sich fast ausnahmlos zur römisch-katholischen Kirche. Sie sind heißblütig und räch- süchtig, aber sparsam und zum Handel geschickt. Infolge der ungünstigen Besitzverhältnisse und der drückenden Pachtabgaben und Steuern lebt ein großer Teil der Bevölkerung in Armut. Deshalb ziehen zahlreiche wander- frohe Italiener als Steinmetzen, Erdarbeiter und als Händler mit Gips- figuren in die Fremde, ohne ihr Volkstum aufzugeben. Das Hauptziel der auswandernden Kolonisten ist Nordafrika und Südamerika. In neuerer Zeit hat sich der Wohlstand sehr gehoben. § 238. Siedlungen. Ten Abhang zum Golf von Genna bildet Ligurien. Hier, an der Riviera, liegen manche Winterkurorte (San Nemo). Ter Haupt- ort ist Genua (235), Italiens bedeutendster Seehafen in herrlicher Lage am Apennin. Südöstlich davon bildet eine gebirgige Halbinsel den trefflichen Kriegs- Hafen Spezia [f^ebfia], in dessen Nähe Carrära liegt. (Marmorbrüche!) Den X des Apennmlandes (Mittelitalien) nehmen Toskana und Latium ein. Ju jenem liegen am Arno das knnst- und blumenreiche Florenz (205), Hauptsitz der Strohhntsabrikation, und die Universitätsstadt Pisa. Livorno südlich der Arnomündung ist Toskanas erster Ausfuhrhafen. Der Küste vorgelagert ist weiter südlich die eisenreiche Insel Elba. In Latium erhebt sich auf Hügeln zu beiden Seiten des Tiber die glänzende, an Denkmälern und Kunstwerken aller Zeiten reiche „ewige Stadt" Rom (500), zugleich der Sitz des Königs von Italien und des Papstes. •— Den S des festländi- schen Apenninlandes (Unteritalien) nehmen Kompanien, Apnlien und Kalabrien ein. In Kampanien, dem dichtest bevölkerten Teil der eigent- lichen Halbinsel, steigt vom Strande des Golfes Neapel (vgl. Bnntbild!), Italiens größte und schönste Stadt, empor (565). Neapel ist zweiter See- Hasen Italiens und wichtiger Ausfuhrplatz für die landwirtschaftlichen Er- zeugnisse Süditaliens. Die Industrie besteht in Steinschneiderei ^Läva) und Korallenarbeiten. Malerische Inseln (Capri [vgl. Bild @.30] mit der blauen Grotte, Jschia [xsfia]) umkränzen den tiesblauen Golf auf der Seeseite. Mit Recht sagt der Italiener: „Sieh Neapel und stirb!" Die herrliche Gegend ist aber auch der Schauplatz verheerender Heimsuchungen durch die Ausbrüche des Vesuv, wobei die zähe Lavamasse den Berg hinabfließt und alles vernichtet. Dazu kommen die Aschemnasfen, die in Verbindung mit Wolkenbrüchen den vulkanischen Tuff entstehen lassen. Ein derartiger Ausbruch verschüttete im Jahre 79 n. Chr. die drei Städte Pompeji, Herkulaueum und Stabiä, von denen Pompeji wieder freigelegt ist. Diese Ausgrabungen habeu über das altrömische Leben manchen Aufschluß gegeben. Die vulkanische Erde ist jetzt ein Boden von unerschöpflicher Fruchtbarkeit. Der Vesuv hat seit seinem letzten Ausbruch (1906) seine schöngeformte Spitze eingebüßt. — Be- rühmt ist in Neapel die deutsche zoologische Station. In Apulien ist Brindisi der wichtige Endpunkt der Uberlandbahn London—brindisi. Hier beginnt die Dampferfahrt nach Sues. Aufgaben. 1. Verfolge den kürzesten Reiseweg von London nach Brindisi! (Nord-Süde^preß.) 2. Aus welchen Gründen haben die Erholungsorte an der Riviera eine günstige Lage?

8. Für Präparandenanstalten - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Die Bucht tjott Neapel mit dem Vesuv. Vor uns liegt der westliche Teil Neapels und das tiefblaue Meer zu Lützen des majestätischen Berges, der, zuzeiten mit einer mächtigen Dampfkrone geschmückt, die schönste Landschaft Italiens beherrscht. Unterhalb der Aschen- und Lavawüste des Gipfels umkränzen den Berg üppige Weingärten, Obsthaine und malerische Dörfer. An seinem Futze zieht sich die lange Kette der Vorstädte von Neapel hin.

9. Für Präparandenanstalten - S. 159

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 159 $ 239. Inseln, a) Sizilien hat etwa die Größe einer mittleren preußischen Provinz (26000 qkmj. Einst die Kornkammer Roms, ist die Insel trotz Wald- und Wasserarmut immer noch die schönste des Mittel- meeres und wieder im Aufblühen begriffen. Wie auch sonst in Italien wohnt die Bevölkerung (3,5 Mill.) mit Vorliebe in Städten (60 über 10000 E.). Die wichtigsten Orte sind an der Nordseite Palermo (310), an der Ostseite Messina, an der gleichnamigen Meeresstraße (1908 durch ein snrcht- bares Erdbeben zerstört), Hauptausfuhrplatz für Südfrüchte, und Catänia am Fuße des Ätna. Auf der Südseite ist Girgenti ^dschirdschenti^ Mittel- punkt des Schwefelbergbaues. b) Das rechteckige, meist gebirgige Sardinien ist nur wenig kleiner als Sizilien, aber dünn bevölkert. Sein Haupthafen ist Cagliari skaljäri^. In französischem Besitz ist das von Italienern bewohnte Korsika, in britischem die gut angebaute und überaus dicht bevölkerte Maltagruppe, ebenfalls mit italienischer Bevölkerung. Italiens Kolonien beschränken sich auf kleine Besitzungen an der Ost- feile Afrikas. Zeichnungen: 1. Die Apennin-Halbinsel. Die Bahn von Bologna bis Brindisi ist einzutragen. 2. Die Lombardische Tiefebene. Im N werden nur die größeren Ausbuchtungen der politischen Grenze eingetragen. Die Bahn von Mailand bis Ancöna ist aufzunehmen. _________-—- 8. Die Pyrenäen-Halbinsel. 590000 qkin, etwas größer als das Deutsche Reich, nur 25 Mill, E,, kaum 2/s so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 240. Lage, Gestalt, Größe, Gliederung. — Aufgaben. 1. Suche den südlichsten Punkt der Halbinsel und vergleiche ihn hinsichtlich der Lage mit den Südpunkten der Apennin- und Balkan-Halbinsel! 2. Wie verhält sich der 40." n. Br. zu ihr, zu den beiden anderen Halbinseln? 3. Wie liegen der 5. und der 10.° w. L. zu Spanien, zu Großbritannien? 4. Vergleiche die Pyrenäen-Halbinsel mit der Balkan-Halbinsel hinsichtlich der Gliederung! Tie einem Viereck gleichende Pyrenäen-Halbinsel bildet das Südwestende des Europäischen Festlandes. Sie ist die größte der südeuropäischen Halb- inseln (jedoch kleiner als Skandinavien). Die Nordseite hängt im 0 auf 400 km mit dem übrigen Europa zusammen; die Verbindung wird jedoch durch die unwegsamen Pyrenäen sehr erschwert. § 241. Bodengestalt. Am Nord- und Südrande besitzt die Halbinsel je ein Hochgebirge: 1. im N die Pyrenäen, 2. im 8 zieht die Sierra Nevada (^ Schneegebirge) am Mittelmeer entlang. Hier ist der Mulhacen [mut-aßen] mit 3500 m der höchste Punkt Europas außer deu Alpen. Der größte Teil der Halbinsel ist ein nach W geneigtes Hochland, das von steilen Randgebirgen umgeben ist. Solche Gebirge siud: 1. im X das Kautabrische Gebirge; es steht in unmittelbarer Verbindung mit den Pyrenäen; 2. im No das Iberische Gebirge; 3. im 8 die Sierra

10. Für Präparandenanstalten - S. 160

1912 - Breslau : Hirt
160 C. Länderkunde, Morena; 4. im W die Portugiesischen Gebirge. — Durch das Kasti- lische Scheidegebirge wird das Hochland in zwei flache Hochbecken zerlegt: das Altkastilische '800 m) und das Nenkastilische (650 m\ Das Kantabrische und das Kastilische Gebirge erreichen die Höhe des Watzmann (2700 m . Kastilien ^ Burgenland. Es erhielt diesen Namen, als die von den Mauren in die nördlichen Gebirge gedrängten christlichen Völker von hier- gegen die Eindringlinge siegreich vorgingen. Ter Besitz wurde durch Kastelle gesichert. Der zuerst eroberte Teil wurde Altkastilien, der später eroberte Teil Neukastilien genannt. Das Tiefland ist wenig umfangreich und außer dem Becken des Ebro iara- gonien) und des Guadalquivir ^gwadalkiwir^ (Andalusien) ans die Küste be- schränkt. § 242. Flüsse. Die Flüsse der Halbinsel entstehen meist auf dem Hochland, dessen Neigung nach dem Atlantischen Ozean sie folgen. Sie schneiden ihr Bett tief ins Hochland und dessen Ränder ein und sind, wegen ihres starken Gefälles und Wassermangels, für den Verkehr fast wertlos. Die bemerkenswertesten sind: Duero, Tajo ftächo^, Gnadiäna, im 3 der bis Cördoba schiffbare Guadalquivir. — Nach dem Mittelmeer geht der Ebro, der nach seinem Durchbruch durch das Küsteugebirge eiu Delta iu deu Gols von Valencia baut. Auch er ist jetzt weit hinauf schiffbar. Aufgaben. 1. Ordne die Flüffe nach den Meeren, in die sie münden, nach ihren Quellgebieten! 2. Was ist bemerkenswert an dem Verlauf der Wasser- scheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer? 3. Warnm ist die Halbinsel in ihrem Seeverkehr besonders auf den Atlantischen Ozean an- gewiesen? 4. Welche Bedeutung hat die Quellgegend des Guadalquivir für seiue Schiffbarkeit? H 243. Klima. Während die nördlichen und nordwestlichen Rand- landschaften sehr uiederschlagsreich sind und gemäßigte Temperaturen haben iwesteuropäisches Klima), leiden die Randgebiete am Mittelmeer und das Innere unter großer Trockenheit. Letzteres zeigt mit kalten Wintern und sehr heißen Sommern echt kontinentales .Klima. Tie Randgebirge halten trotz der Meeresnähe den ozeanischen Einfluß fern. § 244. Wirtschaftsgeographie. Auf der Pyrenäen-Halbiufel ernährt die Landwirtschaft den größten Teil der Bevölkerung. Die künstliche Be- Wässerung wird in ausgedehntem Maße angewandt: Oliven, Weine und Südfrüchte werden angebaut. Handel und Bergbau wurden durch Engländer und Deutsche in Blüte gebracht. Das Deutsche Reich liefert Maschinen und Metallwaren, Webstosse und chemische Fabrikate; es bezieht Erze, Weine, Südfrüchte, Kork und Schaffelle. § 245. Tie Bevölkerung der Halbinsel ist ein Mischvolk aus iberischen Ureinwohnern und Einwanderern (im Altertum: Phönizier, Römer, Kelten: im Mittelalter: Germanen, Araber oder „Mauren"). Um 1500 gehörten die Bewohner zu den ersten Seevölkern, die Portugiesen waren neben den Jta- lienern die gewandtesten Kaufleute der Welt. Tas ueueutdeckte Amerika wurde - unter die Spanier und Portugiesen geteilt. Den Spaniern ist aus dieser Zeit ein
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